15 Jahre Smart Home - ein kleines Fazit
Mein SmartHome kommt in die Jahre und nach 15 Jahren ist es vielleicht angebracht, ein kleines, persönliches Fazit zur Smartisierung zu ziehen. Ich konnte sehr viele Erfahrungen sammeln, ich habe in Hardware investiert und fehlinvestiert. Diese Fehleinkäufe wurden schlußendlich meinem KISS-Prinzip geopfert und sind dann mit Verlust in der eBucht gelandet.
Was sich absolut bewährt hat, ist die zentrale Steuerungs-Komponente IP-Symcon (s.a. IP-Symcon) - sie ist das Herzstück des Ganzen und hat bislang über die verschiedenen Versionen immer ihren Dienst ohne Ausfälle oder große Störungen versehen. Unterstützt wird die Software durch ein kleines Stück Hardware: eine SymBox. In ihr werkelt ein Raspberry Pi Compute Module 3 mit folgenden Versionsständen: SymOS 1.4-511 und IPS 5.0.
Die SymBox ist das zentrale Element der Haussteuerung und wird mit zahlreichen PHP-Skripten gefüttert :
- sie überwacht alle Sensoren der verschiedensten Hersteller (Fenster, Türen, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Regen, usw.),
- sie schaltet alle Licht-, Rollladen- und Steckdosen-Aktoren (vor allem EIB und Z-Wave, aber auch Shelly, Sonoff, HM-IP und DECT),
- sie guckt sehr genau auf die hinterlegten Zeitpläne (täglich, wochenend-lich und auch feiertagsabhängig),
- sie kümmert sich um die Heizungs-Thermostate (Homematic®-IP),
- sie alarmiert bei besonderen Ereignissen (Wasseralarm, Windalarm, Post ist da, es hat geklingelt) und
- und sie generiert die verschiedenen Visualisierungen (Webfronts) für InWall-PC, iPads und iPhones.
Sie ist eben ein Alleskönner. ;-)
Und sollte es mal klemmen, dann gibt es eine große Community, das Symcon-Forum: Da werden sie geholfen.
IP-Symcon SymBox mit Raspi CM3 Foto: Harry Kellner
Die erste Säule meiner Haussteuerung ist der Einsatz meiner EIB/KNX-Aktoren und -Sensoren (z.B. auch Wandtaster). Leider zwang mich die Infrastruktur, sprich fehlende Leerrohre bzw. EIB-Verkabelung, zum Einsatz der etwas teueren Powernet-Komponenten. Als Rollladen- und Licht-Aktoren wurden viele BJ6933 und BJ6931 beschafft. Um nur die KNX-Tastern einzubinden, gibt es den Netzankoppler BJ6920. Ein weiteres Manko ist die Tatsache, dass es nur einen Hersteller dieser PowerNet-Komponenten gibt: Busch-Jäger. Ansonsten sollte EIB immer die erste Wahl sein, denn es ist ein professionelles System mit absoluter Zuverlässigkeit und mit vielen Herstellern (Ausnahme: PowerNet), die auch miteinander funktionieren.
Und da sind wir auch schon bei meinem ersten Tipp: Man sollte sich auf ein System, das nahezu alle Bereiche der Hausautomation abdecken kann, beschränken. Das wird natürlich nicht zu 100% gelingen, aber je größer der "Zoo" ist, um so schwieriger wird der Daten-Austausch untereinander. Ohne die IP-Symcon-Software wäre es für mich fast aussichtslos gewesen, ein SmartHome mit allen Gewerken (Licht, Heizung, Klima, Fenster, usw.) zu realisieren.
PowerNet-Komponenten von Busch-Jäger Foto: Harry Kellner
Die zweite Säule meiner Hausautomation ist das Z-Wave-Netz mit über 50 Steckdosen. Ein RaZberry 2-Modul in der SymBox als Z-Wave-Controller spannt ein sehr gut vermaschtes Netz für über 50 FIBARO-Steckdosen vom Typ FGWP-102 auf. Ein paar Unterputz-Z-Waves (FGS-213 und FGS-223) komplettieren die Armada an Steckdosen-Modulen. Neben Z-Wave gibt es noch zwei Homematic IP®-Steckdosen, zwei DECT-Steckdosen an der FritzBox, drei alte NETIO-4fach-Dosen (Die werden jedoch wegen Altersschwäche durch weitere FIBAROs abgelöst!), ein paar Shelly-Aktoren und drei verschiedene Sonoff-Steckdosen - aber dies eher aus Freude am Experimentieren.
Zweiter Tipp an dieser Stelle: Z-Wave ist eine sehr gute Idee für die Steckdosen-Infrastruktur, denn das vermaschte Z-Wave-Netz wird um so besser, je mehr Teilnehmer hinzukommen. Auch die Verteilung über drei Etagen ist bei mir kein Problem. Alle Steckdosen schalten immer sofort und äußerst zuverlässig.
Z-Wave-Steckdose von Fibaro: Wall Plug FGWP-102 (Rev.2) Foto: Harry Kellner
Die dritte Säule meiner Haussteuerung ist die Homematic®-Zentrale CCU2. Zusammen mit den neueren Homematic-IP®-Komponenten ist eine zuverlässige Überwachung der Fenster und Türen entstanden. Mit der riesigen Homematic® Produktpalette von ELV bleibt kaum ein Hausautomationsproblem ungelöst. Die Geräte zur Steuerung der Heizung und zur Ermittlung der Klimawerte (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) tun ebenfalls klaglos ihren Dienst. Ein besonderes Schmankerl sind die Funk-Melder am Briefkasten ("Es ist Post gekommen.") und der Homematic® Klingelsensor. Die "smarte" Abrundung der HM-IP-Welt ist der Einsatz der Präsenz- und Bewegungsmelder im Treppenhaus und in den Kellerräumen: Es werde Licht beim Betreten der Räume bzw. Kellerbereiche und die IPS-Skripte Treppenhaus-Automat schalten die Lampen nach voreingestellten Zeiten wieder aus. Das ist für mich echt smart.
Dritter Tipp: Mit dem Umstieg auf die IP-Geräte aus der Homematic®-Familie ist das Ganze zusammen mit der aktuellen CCU2-Firmware-Version (2.35.16) eine stabile Geschichte geworden. Es gibt kaum - eher selten - eine "verlorengegangene" Statusmeldung, aber dafür durchweg zuverlässige Rückmeldungen über die Stati der Fenster und Türen. Einziger Wermutstropfen ist der Batteriewechsel an den Funksendern, aber auch hier hilft ein IPS-Skript, der HM-Batteriealarm.
Homematic® CCU2 Foto: Harry Kellner
Fazit:
Mein persönliches SmartHome läuft sehr zuverlässig und stabil. Auf viele der Automatik-Funktion möchten wir nicht mehr verzichten und jeder freut sich über den zusätzlichen Komfort. Außerdem bringt das Tüfteln an neuen IPS-Scripten einem Technik-Nerd und Geek wie mir sehr viel Spaß. Mein Hobby heißt Hausautomatisierung.
Unser SmartHome Foto: Harry Kellner